Holthausen – Ein Golddorf schreibt Geschichte

SAMSUNG CSCDas kleine Schmallenberger Dorf Holthausen kann im nächsten Jahr sein 725-jähriges Jubiläum feiern. Aus diesem Anlass entstand eine umfangreiche Dorfchronik. Am zweiten Advent wurde im Holthauser Schieferbergbau- und Heimatmuseum das Buch „Holthausen – 725 Jahre – Ein Golddorf schreibt Geschichte“ vorgestellt.
Lange war die Ortsheimatpflegerin Bärbel Michels damit beschäftigt, alles zusammen zu tragen, was mit der Geschichte Holthausens zu tun hat: Fotos und Skizzen ebenso wie Daten, Fakten und auch die ein oder andere Begebenheit, die sich im Dorf zugetragen hat. Entstanden ist eine umfangreiche Chronik, die nicht nur für Holthauser interessant ist.
Im Anschluss an die Buchvorstellung konnten wir mit der Autorin über den Inhalt des Buches und ihre Eindrücke bei der Recherche sprechen.
WOLL: Frau Michels, wie lange haben Sie für dieses gelungene Buch recherchiert?
Bärbel Michels: Gut ein Jahr. Bürgermeister Bernhard Halbe kam damals auf mich zu mit der Bitte, einen kleinen Aufsatz zum anstehenden Dorfjubiläum zu verfassen. Aus dem „kleinen Aufsatz“ wurde nach und nach ein Buch von knapp 120 Seiten.
WOLL: Haben Sie das alles allein nachgeforscht oder wer war noch daran beteiligt?
Bärbel Michels: Als ich begann, Unterlagen und Informationen über Holthausen zu sammeln bemerkte ich schnell, dass ich selbst nur Stückwerk besaß und so kam es, dass ich als erste Anlaufstelle das Museum besuchte. Hier fragte ich nach guten Gewährsleuten, die mir Konkretes erzählen und weiterführende Literatur sowie Fotos zur Verfügung stellen konnten. Einige Dorfbewohner, wie etwa Werner Stöber, Alfons Hennemann oder Norbert Belke-Spork konnten mir viele Dinge über ihr Dorf erzählen, von früher und heute. Norbert Belke-Spork gab mir alte Tagebücher seiner verstorbenen Tanten zur Hand, die Ordensschwestern waren, Josef Willmes besorgte mir die Chronik von Huxel und Angelika Lingemann-König übergab mir Mitgliedshefte der kfd. Besonders erwähnenswert sind aber die Unterlagen von Rudi Müller, der bis zu seinem Tod das ganze Dorfleben in Bild und Dokumentation festhielt.
WOLL: Was hat Sie bei Ihren Recherchen über Holthausen besonders beeindruckt?
Bärbel Michels: Zum einen war das die Offenheit, die ich im Dorf erfahren habe. Aber auch der Zusammenhalt hat mich fasziniert. So gab es auch Streitigkeiten in Holthausen, aber die Menschen hier haben sich immer wieder zusammengerauft und gemeinsam einiges auf die Beine gestellt.
WOLL: Geben Sie einen kurzen Einblick in die Chronik!
Bärbel Michels: Zuerst findet man einen geschichtlichen Teil, dann habe ich sehr viel über das Vereinswesen berichtet, über den Weg zum Golddorf, besondere Menschen, wovon es einige gab. Aber auch der Fremdenverkehr und die Holthauser Schulgeschichten sind erwähnenswert. Eigentlich findet man alles, was zum Dorfleben dazu gehört.
WOLL: Woher stammen die zahlreichen Fotos und Skizzen?
Bärbel Michels: Die stammen, bis auf einige wenige, alle aus der Sammlung von Rudi Müller – 210 Stück.
WOLL: Danke, Frau Michels, für den Einblick in das Werk, das im Holthauser Museum erworben werden kann. Die Holthauser besonders, aber auch Gäste, die sich mit dem Dorf verbunden fühlen, freuen sich sehr, dass Sie in einem Jahr Arbeit eine lesenswerte Chronik auf die Beine gestellt haben.